Für die Verteilung und Nutzung von Wasserstoff wird eine ausreichende Infrastruktur benötigt. Das soll das sogenannte Wasserstoff-Kernnetz werden. Um dieses aufzubauen hat der FNB Gas e.V. am 22.07.2024 einen Antrag an die Bundesnetzagentur übermittelt. Das ist ein erster Schritt zur Versorgung der Marktteilnehmer mit Wasserstoff.
Wenn die Unternehmen auf Wasserstoff als Energieträger zurückgreifen sollen, wird die entsprechende Logistik bzw. Infrastruktur benötigt. Da Deutschland ca. 50-70 Prozent des geschätzten Gesamtbedarfes von 95-130 Terawattstunden im Jahr 2030 importieren muss, bleibt die Frage wer liefert den Wasserstoff und weiter: Wie wird dieser transportiert?
Das Wasserstoff-Kernnetz ist die aktuelle Antwort auf diese Frage. Der Bau soll 2025 beginnen und 2032 respektive 2037 spätestens abgeschlossen sein. Ziel ist der Versorgung der heute schon bekannten Abnehmer, also Stahl-, Chemie- und Zementhersteller.
Die Finanzierung des Ausbaus soll über spätere Netzentgelte an die Netzbetreiber erfolgen. Das Thema Finanzierung des Wasserstoff-Kernnetz ist nicht geklärt, da der Umfang und Zeitpunkt des transportierten Wasserstoffes sowie die Auslastung nicht bekannt sind. Im Verband FNB Gas e.V. haben sich die überregionalen Netzbetreiber zusammengeschlossen. Allerdings fehlen für einige Streckenabschnitte noch verantwortliche Unternehmen, d.h. die den Bau und Betrieb sicherstellen werden.
Die benötigten Investitionen enthalten große Risiken, da nicht klar ist, ob und in welchem Umfang das Netz überhaupt benötigt wird. Gleichzeitig ist noch gar nicht bekannt, ob und wann ein globaler und schiffsbasierter Handel mit Wasserstoff und dessen Derivaten entsteht. Sprich die Importstrategie der Bundesregierung ist zunächst erstmal nur eine Absichtserklärung.
Wasserstoff-Verteilung auf Zukunft Wasserstoff
https://fnb-gas.de
Artikel aus der Wirtschaftswoche vom 16.08.24: Schatzsuche
FNB Gas e.V.
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